Wohnhaus, Glarus
«Die Parzelle ist klein. Das Haus entwickelt sich über die versetzten Geschosse, die der Hanglage folgen, in die Höhe. Wohn-, Ess- und Cheminéeplatz sind räumlich nur durch die unterschiedlichen Niveaus voneinander getrennt. Die Nutzung der Räume passt sich den Himmelrichtungen an. Gegen Süden liegen die Aufenthaltsräume, gegen Osten die Kinderschlafzimmer, der Arbeitsraum im Dachstock profitiert von Ost/West-Querlicht. Auf der Nordseite befindet sich einzig der Hauseingang. Die sorgfältige Proportionierung der Fenster und Räume folgt diesem und den kommenden Entwürfen von Willi Marti meist den Regeln des goldenen Schnitts.
Die Wahl der äusseren Materialien und Farben unterstreicht die Einbettung in die Umgebung, die vom Vorderglärnisch und dem Wiggis dominiert wird. Das Äussere strahlt mit seinen wenigen Öffnungen zugleich eine abweisende, introvertierte Stimmung aus. Umso mehr überraschen im Innern die reiche Raumfolge und die raffinierten Sicht- und Lichtbezüge.» Zitiert aus „Verborgen, vertraut. Architektur im Kanton Glarus von 1900 bis heute“ von Werner Bäbler
Adresse: Schiltstrasse 30, 8750 Glarus
Architekt: Willi Marti
Bauzeit: 1961
Quellen/Hinweise/Links: Verborgen, vertraut. Architektur im Kanton Glarus von 1900 bis heute, hrsg. vom Glarner Architekturforum, Zürich 2011, S. 110–112
Hinweise und Anregungen an: redaktion(at)swb-nachkriegsmoderne.ch